Die in den Jahren 1707 bis 1710 errichtete Baugruppe im Südosten der Burg diente als Truppenunterkunft für die stehende Miliz des Kurfürstentums Trier. Mayen war erstmals Garnison geworden.
Nach der Zerstörung der Burg durch französische Truppen im Mai 1689 beginnt 1700 der Wiederaufbau. Unter der Leitung des kurtrierischen Hofbaumeisters Ravensteyn werden zunächst die Bauten um den Oberen Burghof wiedererrichtet. Ein zweiter Bauabschnitt beginnt 1707; unter Ausnutzung von Überresten eines Wirtschaftsgebäudes und des Torturmes zur Burgbrücke entsteht eine völlig neue Baugruppe, die als »Kaserne« für die kurtrierische Truppe genutzt wird.
Die Überreste des gotischen Torturmes nutzt Ravensteyn als Ausgangspunkt seiner Neubaupläne. Er wurde renoviert und erhielt eine barocke, welsche Haube als neues Dach. Links und rechts wurden die beiden Flügelbauten symmetrisch um den Turm, der die Mittelachse bildet, errichtet. Zusammen mit dem Marstall entstand eine geschlossene Baugruppe mit einem Binnenhof, der sogenannte Kleine Burghof.
Die gesamte Baugruppe diente als Kaserne der Unterbringung einer Einheit der stehenden Miliz des Kurfürstentums Trier. Im Erdgeschoss waren die Pferdestallungen untergebracht; im Obergeschoss befanden sich die Unterkünfte für die Milizsoldaten.